Tourverlauf: Adelboden-Oey - Bunderalp - Lohnerhütte
Heute
machen wir die Kaisertour im Berner Oberland. Start
unserer Bergtour ist gegen 8.30 Uhr in Adelboden-Oey, wir folgen der
Teerstrasse ins Bondertal, wir halten Ausschau nach der Lohnerhütte
und fragen uns wo soll hier ein Weg sein, durch die steilen
Lohnerwände???? Aber
wir sind guten Mutes das wir den Weg nach oben zur Hütte schon
finden werden, was uns mehr Kummer macht sind die Wolken, Regen ist
erst gegen Nachmittag vorher gesagt. Unser Weg führt
uns weiter Richtung Bunderalp, die wir nach einer Stunde Aufstieg
erreichen. Es geht weiter zum Punkt 1812, hier können wir dann
wählen, über den direkten Weg durch die Nordflanke über Leitern
zur Hütte oder die etwas leichtere Route am nordwestlichen Nünihorn
vorbei. Wir entscheiden uns für den Leiternweg beim Aufstieg und den
etwas leichteren Weg für den Abstieg. So folgen wir der weiss –
blau – weissen Markierung, aber bevor wir richtig einsteigen,
machen wir an einer Alphütte noch eine Pause, hier sitzen wir
trocken und windgeschützt, da dieser heute doch recht heftig weht.
Unsere Stärkung aus dem Rucksack schmeckt uns wie immer gut und der
Kaffee wärmt einen von innen. Da wir noch einen Aufstieg vor uns
haben, machen wir uns wieder auf die Socken. Zu erst geht es über
Alpweiden einem kleinen Wald entgegen, nachdem wir diesen hinter uns
gebracht haben, stehen wir auch schon direkt in der Nordflanke, vor
uns eine unüberwindliche Felsformation, wo soll hier ein Weg durch
führen, undenkbar. Wir
folgen weiter dem Wegverlauf und bald stehen wir schon vor den ersten
Leitern die den Aufstieg über die Felswand doch sehr erleichtern.
Das Warnschild am Anfang, steht da nicht zu Unrecht, dieser Weg ist
wirklich nur für erfahrene Berggänger, geht es doch 300 – 400m
rechts von einem in die Tiefe, volle Konzentration ist hier oberstes
Gebot.Nach überwinden der ersten Leitern, folgt
eine steiler Abstieg um auf der anderen Seite wieder durch einen
Kamin mit Hilfe zweier Leitern nach oben zu führen. Es geht jetzt
immer steil bergauf, zuletzt nochmals über eine Leiter und wir
folgen dem Weg zu einer kleinen Schafhütte bei Punkt 1917, hier
entschliessen wir uns die Regenjacken an zu ziehen, den es hat
leichter Regen eingesetzt. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es
über einen steilen Grasrücken zu einer felsigen Passage, hier
müssen wir noch einmal so richtig zupacken, die Stelle ist mit
Eisenketten gut gesichert. Nun steigen wir über ein langes
Geröllfeld auf das uns zum so genannten Zürichertritt leitet, der
Name kommt wohl daher weil es noch kein Züricher Beamter geschafft
hat, diese Felsbarriere zu erklimmen. Hier treffen sich auch die
beiden Weg wieder, nach dem Zürichertritt sind es noch 30 Höhenmeter
bis zur Hütte, da der Regen jetzt stärker wird entschliessen wir
uns zum Abstieg Richtung Bunderalp, ein weiteres Aufsteigen hätte
keinen Sinn gemacht, da es bei Regen sehr rutschig und gar gefährlich
werden kann, die Absturzgefahr ist einfach zu gross. Wir
folgen dem Pfad der jetzt quer unterhalb des Lohners verläuft, ohne
grossen Höhenverlust, es geht mal ein Stück bergab und dann wieder
gleich bergauf. Der Regen lässt jetzt auch wieder nach, dafür haben
wir sehr starken Aufwind der uns in Böen ins Gesicht bläst. Der
Bergweg führt uns weiter bergab zur letzten Schlüsselstelle unserer
Tour, es gilt nochmal eine steile Wand von 90m abzusteigen. Dieser
Abstieg ist schon bei Trockenheit recht schwierig, jetzt wo der Regen
wieder einsetzt und der Wind uns in Sturmböen entgegen bläst,
müssen wir jeden Schritt genau über legen, Stellenweise müssen wir
den Abstieg im Rückwarts gehen bewältigen, kein gutes Gefühl, aber
dennoch wir müssen nach unten ob wir wollen oder nicht. Die Alphütte
von heute ist schon in Sichtweite und wir entschliessen uns nach dem
Abstieg dort wieder zu rasten.Nach 20min haben wir auch diese letzte
steile Passage geschafft, nun schnell ins trockene und den Regen
etwas abwarten. Wir sind froh hier einen trockenen Platz zu finden,
wir stärken uns nochmal mit Kaffee, der uns wärmt, Käse und Wurst
schmecken. Wir schauen nochmal in die steile Wand, die wir gemeistert
haben, kaum zu glauben das dort ein Weg hoch führt. Der Regen lässt
jetzt nach und wir machen uns sofort an den weiteren Weg, zu erst
Richtung Bunderalp und später in Serpentinen durch den Wald nach
Adelboden-Oey. Nach einer weiteren Stunde sind wir dann an unserem
Auto. Heute haben wir wirklich die Kaisertour im Berner Oberland
bewältigt, eine Bergtour wie man sie sich wünscht, mit steilen
Auf.- und Abstiegen, mit Leitern und einer Wegführung die ihres
gleichen sucht. Diese Tour wollen wir nächstes Jahr nochmal gehen,
aber dann weiter bis zur Engstligenalp.